HESSEN-NASSAU: Synode bittet queere Menschen um Vergebung – April 2023
In ihrer Frühjahrstagung im April 2023 verabschiedete die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit großer Mehrheit ein „Schuldbekenntnis“, in dem sie queere Menschen um Vergebung bittet. Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle hätten auch in Gemeinden und Einrichtungen der EKHN lange Zeit Diskriminierung erfahren. „Dem haben wir als Kirche nicht gewehrt. Schlimmer noch: Wir haben die Würde von Gottes Geschöpfen verletzt in Erklärungen und Verlautbarungen, welche sich einseitig auf ein nur binäres, heteronormatives und letztlich patriarchales Familienmodell bezogen“, heißt es in der Erklärung. „Viel zu lange hat auch die EKHN die Vielfalt der Geschlechter, unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Lebensweisen und Familienmodelle nicht geachtet, sondern zu begrenzen versucht. Als Kirchenleitung und Kirchensynode bitten wir vor Gott und den Menschen dafür um Vergebung. Alle, denen wir damit Unrecht getan haben, bitten wir um Vergebung.“ Das Schuldbekenntnis folgt genau zehn Jahre nach der Einführung von Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare in der EKHN und fünf Jahre nach der zahlreich nachgefragten Handreichung zum Umgang mit Trans-Personen in Gemeinden.