Embryonale Stammzellen/ Klonen
Forscher aus Oregon klonen menschliche embryonale Stammzellen / Kirchliche Kommentare - 2013
Amerikanische Forscher um Shoukrat Mitalipov von der Oregon Health and Science University haben erstmals mit einem Klon-Verfahren menschliche embryonale Stammzellen hergestellt, die sich zu Leber-, Herz- oder Nervenzellen ausdifferenzieren können. Von einer Verwendung in der reproduktiven Medizin - dem sog. reproduktiven Klonen von Menschen - distanzierte sich die Forschungsgruppe. Das Ziel sei lediglich, aus den eigenen Körperzellen eines Patienten Stammzellen als Geweberohmaterial zu gewinnen.
Das angewandte Verfahren - das sog. Forschungsklonen oder therapeutische Klonen - ähnelt dem Ansatz, der 1996 zur Schaffung des Klonschafes Dolly führte. Dabei werden Eizellen einer Spenderin zunächst entkernt und dann Erbmaterial aus der Hautzelle eines anderen Menschen in diese Eizelle hinein gebracht. Der Embryo wird nach wenigen Zellteilungen zerstört und die einzelnen Zellen in einer Kultur zum weiteren Wachstum gebracht.
Bisher ließen sich nur Tiere klonen. Der Koreaner Hwang Woo-Suk hatte zwar bereits im Jahr 2004 behauptet, menschliche Klone erschaffen zu können. Aber es stellte sich heraus, dass seine Versuche gefälscht waren. Die Ergebnisse der Forscher wurden im Fachblatt "Cell" veröffentlicht.
EKD: EKD-Ratsvorsitzender begrüßt EuGH-Urteil zum Verbot von Patent auf embryonale Stammzellen - 2011
Zum Inhalt: Menschliche embryonale Stammzellen sowie Verfagren zu ihrer Gewinnung dürfen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 18. Oktober 2011 nicht für die wissenschaftliche Forschung patentiert werden, wenn dazu befruchtete Eizellen zerstört oder geschädigt werden. Dies wäre ein Verstoß gegen den Schutz der Menschenwürde. Das Grundsatzurteil beschränkt damit die Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen für die Forschung. Allerdings halten die Richter es für möglich, dass die Nutzung für eine Therapie oder Diagnose zum Nutzen des Embryos Gegenstand eines Patents sein könnte. Hintergrund der Klage war ein Patentstreit zwischen der Umweltorganisation Greenpeace und dem Bonner Neurobiologen Oliver Brüstle.
EKD: Respekt vor der Entscheidung in einer schwierigen Frage - 2008
Wolfgang Huber zur Stammzellentscheidung im Bundestag, Pressemitteilung der EKD vom 11. April 2008
Zum Inhalt: Der Vorsitzende des Rates der EKD äußerte nach der Bundestagsentscheidung für eine Änderung des Stammzellgesetzes am 11. April 2008, Ziel müsse es sein, die Grundlagenforschung mit embryonalen Stammzellen so schnell wie möglich abzuschließen, um den Schwerpunkt auf die Forschung mit adulten Stammzellen legen zu können.
EKD: Beschluss der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf ihrer 6. Tagung zur Stammzellforschung - 2007
Zum Inhalt: Die Synode der EKD unterstützt in ihrem Beschluss die Erklärung des Ratsvorsitzenden der EKD vom 10. November 2006 und hält eine Verschiebung des Stichtages zum Import von Stammzellen nur dann für zulässig, wenn die Grundlagenforschung aufgrund der Verunreinigung der Stammzelllinien nicht fortgesetzt werden kann und wenn es sich um eine einmalige Stichtagsverschiebung auf einen bereits zurückliegenden Stichtag handelt.
EVANGELISCHE KIRCHE VON WESTFALEN: Ethische Überlegungen zur Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen - 2007
Zum Inhalt: Die Studie beschreibt, welche realistischen Erwartungen an die Forschung mit Embryonalen Stammzellen geknüpft werden können und wie Alternativen zu beurteilen sind. Sie zeigt auf, welche rechtlichen Regelungen es international, europäisch und in Deutschland gibt. Theologische und ethische Leitgedanken werden entwickelt. Die unterschiedlichen Sichtweisen anderer Religionen zur Stammzellforschung werden dargestellt und gesellschaftliche Aspekte benannt.
EKD: EKD warnt vor Aufweichung des Embryonenschutzes - 2006
Wolfgang Huber zur Erklärung der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) zu Stammzellforschung, Pressemitteilung der EKD vom 10. November 2006
Zum Inhalt: Der Vorsitzende des Rates der EKD nahm die Veröffentlichung der Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am 10. November 2006 unter dem Titel „Stammzellforschung in Deutschland - Möglichkeiten und Perspektiven“ zum Anlass, für eine einmalige Verschiebung des Stichtages zum Import von Stammzellen einzutreten
EKD / DBK: Klonen ist ein Irrweg - 2004
Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Karl Lehmann, und des Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, Pressemitteilung der EKD vom 13. September 2004
Zum Inhalt: Die Erklärung der beiden Vorsitzenden der beiden Kirchen bezieht sich auf eine Veröffentlichung des Nationalen Ethikrates vom 13. September 2004 zum Thema „Klonen zu Fortpflanzungszwecken und Klonen zu biomedizinischen Forschungszwecken“ und unterstützt die dort vorgetragene Empfehlung, Forschungsklonen in Deutschland nicht zuzulassen.
EKD / DBK: Für konsequenten Embryonenschutz in Europa - 2003
Appell der Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pressemitteilung der EKD vom 24. November 2003
Zum Inhalt: Die Vorsitzenden der beiden Kirchen appellieren an die Bundesregierung, sich bei ihrem Votum im EU-Ministerrat für eine Entscheidung, ob und unter welchen Bedingungen mit EU-Geldern „verbrauchende“ Embryonenforschung gefördert wird, strikt an dem in Deutschland geltenden Recht zu orientieren und an den Maßstäben des deutschen Embryonenschutzgesetzes festzuhalten.
EKD: Stellungnahme der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Entwurf eines Gesetzes zur Sicherstellung des Embryonenschutzes im Zusammenhang mit Einfuhr und Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen (Stammzellgesetz - SZG) - 2002
Zum Inhalt: Der Evangelischen Kirche in Deutschland bot sich im Rahmen der öffentlichen Anhörung zum Stammzellgesetzentwurf am 11. März 2002 die Gelegenheit, eine Stellungnahme zu dem Entwurf abzugeben. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es dem Gesetzentwurf nicht gelungen sei, den Bundestagsbeschluss vom 30. Januar 2002 und dessen grundlegende Intention - nämlich den Import humaner embryonaler Stammzellen nur unter strengen Restriktionen zuzulassen - umzusetzen.
EKD: Strenge Restriktionen für Stammzellen-Import nicht aufweichen // Am Embryonenschutz konsequent festhalten! - 2002
Pressemitteilung und Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Fortgang der bioethischen Debatte im Wortlaut vom 22. Februar 2002
Zum Inhalt: Anlässlich der Veröffentlichung des Entwurfs zu einem Stammzellgesetz am 22. Februar 2002 gab der Rat der EKD am selben Tag eine „Erklärung zum Fortgang der bioethischen Debatte“ ab. Er fordert darin, am Schutz menschlicher Embryonen konsequent festzuhalten, und warnt vor einer Aufweichung des Bundestags-Beschlusses vom 30. Januar 2002, der den Import menschlicher embryonaler Stammzellen nur unter strengen Restriktionen zulässt.
EKD / DBK: Zur Entscheidung des Deutschen Bundestages über den Import menschlicher embryonaler Stammzellen - 2002
Pressemitteilung der EKD vom 30. Januar 2002
Zum Inhalt: Anlässlich der Entscheidung des Deutschen Bundestages, den Import von menschlichen embryonalen Stammzellen - wenn auch unter strikten Bedingungen - zuzulassen, bekunden die Vorsitzenden der beiden Kirchen, Präses Manfred Kock und Kardinal Karl Lehmann, ihre Enttäuschung. Durch diese Entscheidung werde das Lebensrecht und der uneingeschränkter Lebensschutz des Menschen vom Zeitpunkt der Befruchtung an nicht mehr gewährleistet.
EKD / DBK: Kirchen bitten Abgeordnete um klares Votum für Schutz des Menschen von Anfang an - 2002
Brief von Präses Manfred Kock und Kardinal Karl Lehmann vor der Entscheidung über den Stammzellenimport, Pressemitteilung der EKD vom 17. Januar 2002
Zum Inhalt: Zwei Wochen vor der Entscheidung des Deutschen Bundestages am 30. Januar 2002 über den Import embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken haben die Vorsitzenden der beiden Kirchen die Abgeordneten um ein klares „Votum für die Würde und den Schutz des Menschen von Anfang an“ gebeten. Sie betonen in ihrem Brief vom 14. Januar 2002, dass dem künstlich erzeugten Embryo Lebensrecht und uneingeschränkter Lebensschutz vom Zeitpunkt der Befruchtung an zukomme.
EKD: Im Geiste der Liebe mit dem Leben umgehen - 2002
Argumentationshilfe für aktuelle medizin- und bioethische Fragen. EKD-Texte 71, s. Kapitel 3.1.2, S. 29ff.
Zum Inhalt: Die von der Kammer für Öffentliche Verantwortung verfasste Argumentationshilfe zu aktuellen Fragen der Medizin- und Bioethik bildet den pluralistischen innergesellschaftlichen Diskurs ab und kommt nicht zu einem Konsens in der Frage, wann das Menschsein beginne. Aus diesen unterschiedlichen Grundpositionen resultieren alle im Einzelnen vertretenen Dissense im Blick auf die Freigabe von sog. überzähligen Embryonen für die Forschung, die Nutzung embryonaler Stammzellen, die Gewinnung von embryonalen Stammzellen durch sog. therapeutisches Klonen sowie die ethische Vertretbarkeit der Präimplantationsdiagnostik.
DIAKONISCHES WERK DER EKD: Eckpunkte zu Fragen der Biomedizin und der Bioethik - 2002
Diakonie Korrespondenz 2002
Zum Inhalt: Auf einem bundesweiten Symposium des Diakonischen Werkes im Oktober 2001 wurden Fragen der Biomedizin mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Mitgliedern der Enquete-Kommission des Bundestages und des Nationalen Ethikrates diskutiert. Das Eckpunktepapier fasst diejenigen Positionen zusammen, die sich die Diakonie zu den Themen Präimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung, Embryonenschutzgesetz, Genetische Tests und Medizinischer Fortschritt und Lebensende erarbeitet hat.
EKD: Der Schutz menschlicher Embryonen darf nicht eingeschränkt werden - 2001
Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur aktuellen bioethischen Debatte, Pressemitteilung der EKD vom 22. Mai 2001
Zum Inhalt: Der Rat der EKD warnt vor politischen Bestrebungen, das Embryonenschutzgesetz zu ändern und abzuschwächen. Das Ziel der Forschung, mit Hilfe der Gentechnik neue Therapien zur Heilung von Krankheiten zu entwickeln, sei aus christlicher Sicht legitim und erstrebenswert. Aber die Mittel, um ein solch hochrangiges Ziel zu erreichen, müssen ethisch vertretbar sein.
EKD: Der menschliche Embryo ist keine bloße Biomasse - 2001
Rat der EKD gegen den Import von menschlichen embryonalen Stammzellen, Pressemitteilung der EKD vom 7. Dezember 2001
Zum Inhalt: Der Rat der EKD spricht sich gegen den Import von menschlichen embryonalen Stammzellen aus und betont, dass der menschliche Embryo keine bloße Biomasse sei, sondern Anteil am Schutz der Würde und des Lebensrechts des Menschen habe. Eingriffe an menschlichen Embryonen, die ihre Schädigung oder Vernichtung in Kauf nehmen, sind daher nicht zu verantworten, und seien die Forschungsziele noch so hochrangig.
VELKD: Was darf der Mensch? Neue Herausforderungen durch Gentechnik und Biomedizin - 2001
Stellungnahme der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zu Fragen der Bioethik, Hannover 2001, hier: S. 150-158.
Zum Inhalt: Auf ihrer Klausurtagung 2001 hat sich die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) mit folgenden bioethischen Themen befasst: Lebensanfang, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, Verantwortung der Forschung, Eltern, Gesellschaft und Kirche.
EV.-LUTH. LANDESKIRCHE HANNOVERS/ KONFÖDERATION: Stellungnahme zur „Forschung an Embryonen“ - 1989
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers und Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
Zum Inhalt: Der Rat der Konföderation hat eine Arbeitsgruppe "Gentechnik und Humangenetik" eingesetzt und um eine Prüfung und Bewertung der Problematik der Forschung an menschlichen Embryonen gebeten. Die Stellungnahme der Arbeitsgruppe entwickelt neben einer Darstellung des Sachstandes ethische Kriterien zur Beurteilung der Embryonenforschung.
EKD: Zur Achtung vor dem Leben. Maßstäbe für Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin - 1987
Kundgebung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD-Texte 20, s. S. 7
Zum Inhalt: Die Kundgebung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) befasst sich mit den neueren Entwicklungen der Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin. Sie nimmt auf die im November 1985 vom Rat der EKD herausgegebene Handreichung „Von der Würde werdenden Leben“, die ebenfalls abgedruckt ist, Bezug.